Corium (Reaktortechnik)

Als Corium – eine Kunstwortbildung aus englisch core, für „(Reaktor-)Kern“, und der für chemische Elemente charakteristischen Wortendung -ium – wird das geschmolzene Material bezeichnet, welches in einem Kernreaktor bei einer Kernschmelze entsteht. Es ist eine lavaartige Mischung aus Kernbrennstoff, Steuerstäben und den Werkstoffen der direkt betroffenen Teile des Reaktors. Es besteht im Wesentlichen aus den Elementen Uran, Zirconium, Eisen, Nickel und Chrom.[1]

Oft werden auch erkaltete Mischungen von Chrorium und dessen chemischen Reaktionsprodukten mit Luft und Wasser, sowie, falls das Reaktorgefäß durchbrochen wird, geschmolzenem Beton vom Boden der Reaktorhalle als Corium bezeichnet. Diese Stoffe werden jedoch in Fachpublikationen als MCCI (molten core-concrete interaction; engl. geschmolzenzer Kern-Beton Interaktion) oder FCMs/LFCMs/LMNF ((lava-like) fuel containing materials bzw. -materials containing nuclear fuels; engl. (lava-ähnliche,) Brennstoff-enthaltende Materialen bzw. - Materialien, die Kernbrennstoff enthalten) bezeichnet.[1]

Bei dem Reaktorunfall im Kernkraftwerk Three Mile Island, der Katastrophe von Tschernobyl und der Nuklearkatastrophe von Fukushima kam es zur Bildung von Corium.

Bei einigen Reaktortypen ist ein Core-Catcher zum Auffang des Coriums vorgesehen.

  1. a b Aging of fuel-containing materials (fuel debris) in the Chornobyl (Chernobyl) Nuclear Power Plant and its implication for the decommissioning of the Fukushima Daiichi Nuclear Power Station

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